CORONA – Brief an die Bayerische Staatsregierung

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Markus Söder,
sehr geehrter Herr Gesundheitsminister Klaus Holetschek,

als Oberzentrum ist die Stadt Weiden der Mittelpunkt der nördlichen Oberpfalz. Über 20.000 Pendler fahren täglich aus den umliegenden Landkreisen nach Weiden zur Arbeit, zum Einkaufen oder um Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Auch verzeichnet die Stadt sehr viele Schuleinpendler, die täglich in die weiterführenden Schulen der Stadt gehen.

Leider steht jetzt in der Corona-Zeit dieses Leben fast vollständig still: Unsere Innenstadt ist leer, die Geschäfte, die Gastronomie geschlossen. Die Schulen seit Mitte Dezember ohne Schülerinnen und Schüler.

Das Oberzentrum Weiden sowie die ganze Region sind durch die Grenznähe zu Tschechien in der Pandemiezeit zusätzlich belastet, da viele tschechische Pendler zum Infektionsgeschehen beitragen.
Unser Nachbarland hatte kaum Kontaktbeschränkungen, der grenzüberschreitende Verkehr war bzw. ist kaum eingeschränkt – auch weil die Arbeitskräfte aus Tschechien dringend gebraucht werden.

Nach nunmehr fast fünf Monaten Lockdown ist noch kein Ende in Sicht.
Die aktuellen gültigen Corona-Indikatoren werden wir in der nördlichen Oberpfalz sowohl im Bayern- als auch im Bundesvergleich wohl als Letzter erreichen. Die coronabedingte Übersterblichkeit hat unsere Region überdurchschnittlich hart getroffen.

Wir wollen die Pandemie aus der Stadt und der Region heraus bekämpfen und tun bereits, was in unseren Möglichkeiten liegt. Wir brauchen aber auch zusätzliche Unterstützung, da die Lage bei uns seit Monaten unverändert dramatisch ist:

Unser Hilferuf an Sie: kurzfristig 50.000 zusätzliche Impfdosen für die Region Weiden-Neustadt!
Durch Impfen schützt man sich und andere!

Natürlich ist uns bewusst, dass diese Impfdosen zu einem späteren Zeitpunkt von unserem Bedarf wieder an andere Regionen zurückgegeben werden.

Außerdem fordern wir:
„Impfen, so schnell es geht, auch über Hausärzte, mit ausreichend Impfdosen für den Corona-Hotspot der nördlichen Oberpfalz!“

Wir appellieren an Ihr Verantwortungsgefühl und bitten Sie, unsere Region nicht zu vergessen.
Wir wollen unsere Schulen, unser Vereinsleben, unsere Kultur und unser Wirtschaftsleben wieder in Gang bringen und an die gute Entwicklung der letzten Jahre anknüpfen.
Schließlich wollen wir nach Corona nicht als „Hotspot der Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit“ dastehen.

Mit freundlichen Grüßen und in der Hoffnung, dass wir gemeinsam etwas erreichen,

Sabine Zeidler, Vorsitzende SPD-Stadtverband Weiden

Roland Richter, Fraktionsvorsitzender SPD-Stadtratsfraktion Weiden

Uli Grötsch, MdB und Anette Karl, MdL